hotelleriesuisse und Wetrok


25.04.2018

Das Schulhotel Regina in Matten bei Interlaken ist eines von vier Schulhotels des Verbandes hotelleriesuisse, in denen Lernende von Hotellerie-Berufen ausgebildet werden. Geschult wird unter anderem die Reinigung. Um die Fachlehrpersonen auf dem neusten Stand der Reinigungstechnik zu halten, hat Wetrok eine Weiterbildung durchgeführt.

In der linken Hand hält er einen aufgespannten Mopp, mit der rechten verteilt er fliessenden Schaum in Form einer Schlangenlinie darauf. Er streift den Duschvorhang zur Seite und beginnt mit dem Mopp über die Seitenwände der Dusche zu gleiten. Es ist ein unkonventioneller, aber effizienter Einsatz von Mopps, den Sergio Lottenbach, Schulungsleiter bei Wetrok, den Fachlehrpersonen des Schulhotels vorführt. Es ist erst einer von vielen Tipps an diesem Tag.

Wetrok Experten schulen Fachlehrpersonen
Das Schulhotel Regina bezieht nicht nur Reinigungsprodukte von Wetrok, sondern lässt seine Fachlehrpersonen in puncto Reinigung regelmässig von Wetrok Experten weiterbilden. „Analog der Entwicklung vom Mobiltelefon zum Smartphone entwickelt sich auch die Reinigungsbranche stetig weiter. Es ist deshalb essentiell, dass jene Leute, die Reinigungswissen an Lernende vermitteln, auf dem neusten Stand der modernen Reinigungspraxis sind“, erklärt der Wetrok Schulungsleiter. Als erster Punkt steht das Farbsystem der Mikrofasertücher auf dem Plan.

Rote Tücher haben in der Küche nichts zu suchen
Mikrofasertücher sind in den Farben grün, blau, gelb und rot erhältlich. Die Farben grenzen verschiedene Anwendungsbereiche ab. In der Küche kommen ausschliesslich grüne Tücher zum Einsatz. Mit blauen Tüchern werden Oberflächen gereinigt. Duschen oder Lavabos werden mit gelben Tüchern sauber. Eine klare Abgrenzung findet mittels Signalfarbe bei der Innenreinigung von Toiletten statt: hier sind nur rote Tücher erlaubt. Als Hilfe befinden sich auf den Wetrok Chemieprodukten Farbstreifen, die den Raumbereich eingrenzen. Absolutes No-Go: Ein rotes Tuch gehört niemals – unter keinen Umständen – in eine Küche.

Vorgefeuchtete Tücher erleichtern die Arbeit
Seit Jahrzehnten bekannt und teilweise immer noch angewendet: die Eimer-Methode. Dabei wird mit Tuch und Eimer gereinigt. Die Methode weist aber Mängel auf: Einerseits entfalten die Mikrofasertücher nur einen Bruchteil ihrer Reinigungsleistung, wenn sie triefend nass sind, andererseits löst sich der Schmutz im Tuch erst beim Waschen in der Waschmaschine. Als Antwort darauf hat Wetrok die Reinigung mit vorgefeuchteten Mopps und Tüchern entwickelt: Die Tücher werden in eine Box gelegt und mit Reinigungslösung übergossen. Nach kurzer Einwirkzeit sind sie optimal feucht, aber nicht nass und können verwendet werden. Ein Auswringen oder das Mitschleppen eines Eimers entfallen. Um keine Keime zu verschleppen, gilt es eine Regel zu beachten: ein Tuch pro Raum.

Ergonomie macht den Unterschied
Nach einem praktischen Exkurs zur Sanitärreinigung geht es zurück in den Schulungsraum. Der letzte Punkt auf der Agenda: Ergonomie. Ergonomie bedeutet, die Arbeitsbedingungen an den Menschen anzupassen. Und nicht umgekehrt. Es geht also im Kern darum, wie viel Anstrengung der Mensch für die Ausführung einer Bewegung aufbringt und welche weniger belastenden Alternativen es dafür gäbe. Sergio Lottenbach fragt die Teilnehmenden, was sie bevorzugen: Bereits nach Feierabend erschöpft zu sein oder erst abends, nachdem sie sich noch Zeit für ihre Hobbies genommen hätten. Die Antwort fällt einstimmig aus. „Beim Abwischen von Tischen sehe ich oft bei Reinigungsmitarbeitenden, dass sie ausschliesslich die Schulterkraft nutzen. Das führt zu Gelenkabnützung. Richtig wäre es, die Kraft aus den Beinen – dem stärksten Muskel – zu gewinnen. Ähnlich einer Tanzbewegung ist auf diese Weise der ganze Körper im Einsatz“, erklärt der Fachmann und fügt an: „Mit dem konsequenten Einsatz der gesamten Körpermuskulatur könnte man rund die Hälfte der krankheitsbedingten Arbeitsausfälle verhindern.“

Nach einem halben Tag sind sich die Teilnehmenden einig: In der Reinigung geht es um das WIE. Die richtige Reinigungsmethode verhilft zu Effektivität, während die ergonomische Ausführung bestimmt, wie effizient und nachhaltig eine Arbeit ausgeführt wird.

Die Fachlehrpersonen des Schulhotels müssen zu Expertinnen der modernen Reinigung werden, damit sie das Fachwissen adäquat an die Lernenden weitergeben können.

 

Susanne Rhyner, Fachlehrperson für Berufskunde

Das liebe ich an meinem Beruf: In dem ich künftige Fachleute ausbilde, nehme ich indirekt Einfluss auf die Dienstleistungsqualität in der Hotellerie. Qualität soll wieder mehr zählen als reines Kostendenken.

Das nehme ich mit von der Weiterbildung: Wissenserweiterung ist für uns Lehrpersonen essentiell, da wir nur so die modernsten Standards unterrichten können. Wetrok hat uns heute aufgezeigt, welche Vorteile das Feucht- oder Nassabwischen mit vorgefeuchteten Tüchern gegenüber der Eimer-Methode bietet.

Darum ist Weiterbildung in der Hotellerie wichtig: Gerade in der Schweiz, wo der Kunde viel für seine Dienstleistungen bezahlt, bin ich überzeugt, dass das Qualitätsbewusstsein des Kunden in der Hotellerie weiter steigen wird. Erlangtes Fachwissen führt dazu, eine bessere Qualität einer Dienstleistung anbieten zu können.

 

Irina Baeriswyl, Fachlehrperson für Berufskunde

Das liebe ich an meinem Beruf: Es macht mir Spass, mein Wissen an junge Menschen weiterzugeben und ihren Fortschritt vom ersten bis zum letzten Lehrjahr mitzuverfolgen.

Das nehme ich mit von der Weiterbildung: Der Ergonomie-Teil hat mir bewusst gemacht, wie wenig wir in unserem hektischen Alltag auf unsere Gesundheit achten und welch grosses Verbesserungspotenzial hier verborgen liegt.

Darum ist Weiterbildung in der Hotellerie wichtig: Die Ansprüche von Gästen verändern und vermehren sich. Darauf müssen wir intern reagieren, indem wir unsere eingesetzten Technologien, Methoden und Prozesse überdenken und optimal gestalten.

 

 

Kurzinterview mit Tanja Pfister, Leiterin Hauswirtschaft Schulhotel Regina
„Das Lernen in Schulhotels geht weit über den fachlichen Schulstoff hinaus“

Interview Tanja Pfister

1. hotelleriesuisse betreibt in der Schweiz vier Schulhotels, in denen Lernende ausgebildet werden. Welche Grundbildungen werden angeboten und in welchen Bereichen werden Lernende geschult?
Bei uns im Schulhotel Regina werden angehende Hotelfachfrauen/-männer EFZ, Hotellerieangestellte EBA, Restaurationsfachfrauen/-männer EFZ und Hotel-Kommunikationsfachfrauen/-männer EFZ ausgebildet. Diese statten wir mit dem nötigen fachlichen Rüstzeug für die Bereiche Wäscherei, Reinigung, Gastronomie, Rezeption, Service etc. aus.

2. Wie muss sich ein Lernender den Alltag im Schulhotel vorstellen?
Zweimal pro Lehrjahr kommen die Lernenden für einen jeweils fünf- bis zehnwöchigen Blockkurs ins Schulhotel. Theorievermittlung, Praxistraining und Wohnen sind bei uns unter einem Dach vereint, wodurch ein direkter Praxistransfer möglich ist. Beispielsweise wird dem Auszubildenden am Vormittag in Form von Schulunterricht die Theorie bezüglich Wäscherei vermittelt. Am Nachmittag kann er das erlangte Wissen praktisch in der internen Wäscherei anwenden. Es geht aber im Schulhotel um weitaus mehr als die Vermittlung von fachlichen Inhalten: Beim Wohnen im Internat werden vor allem die sozialen Kompetenzen gefördert. Die Lernenden tragen mit der Ausübung der ihnen zugetragenen üK-Elemente einen wesentlichen Beitrag zum Betriebsalltag bei. Die Schulhotels leisten sowohl einen wertvollen Beitrag zur fachlichen wie auch zur menschlichen Entwicklung eines jungen Menschen.

3. Welchen Stellenwert hat die Reinigung in einem Hotelbetrieb?
Die Reinigung gilt als Visitenkarte eines Hotels und bestimmt den ersten Eindruck:
Wenn ein Gast auf einem mit Flecken übersäten Sofa auf den Zimmerbezug warten muss, hat das Hotel die Chance auf einen zweiten Besuch oder eine gute Rezension auf den Bewertungsplattformen bereits verloren. Die Qualität der Reinigung ist somit essentiell für den langfristigen Erfolg.

4. Sie bilden die Lernenden im Bereich der Reinigung aus. Wie stellen Sie sicher, dass die Fachlehrpersonen stets auf dem neusten Stand der Reinigungstechnik sind?
Wir schulen pro Jahr 530 Lernende und tragen daher eine grosse Verantwortung für die Qualität der Fachleute von morgen. Bezüglich Know-how in der Reinigung arbeiten wir mit der Reinigungsspezialistin Wetrok zusammen. Wir beziehen nicht nur die Reinigungsprodukte und -maschinen bei Wetrok, sondern profitieren vor allem von der Expertise in puncto Reinigungsabläufe und -methoden. Um am Puls der Zeit zu bleiben, veranstaltet Wetrok jeweils Weiterbildungskurse für unsere Fachlehrpersonen. Denn: Nur wenn unsere Fachlehrpersonen entsprechend über die modernsten Reinigungstechniken informiert sind, können sie auch den neusten Standards entsprechendes Wissen an die Lernenden weitergeben.

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